
Die ersten Anfänge ...
2000 v. Chr.
Erste menschliche Ansiedelung in der Jungsteinzeit um 2000 v. Chr.
600 n. Chr.
Um 600 n. Chr. Gründung des Ortes als „Giselstetten“. Namensgeber war ein alemannischer Fürst namens Gisilo.
Erste urkundliche Erwähnung
769
Erste urkundliche Erwähnung des Ortes in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch im Jahr 769. Gültstein ist damit der älteste Ort im alten Landkreis Böblingen.
12. Jahrhundert
Gültstein ist bis ins 12. Jahrhundert der Mittelpunkt des vorderen Ammertals mit Markt-, Mühlen- und Kirchenrechten.
Herren von Gültstein sind die Klöster Lorsch und Hirsau und in Teilen die Pfalzgrafen von Tübingen und das Haus Württemberg.
16. Jahrhundert
Im 16. Jahrhundert leidet die Bevölkerung unter der Pest und dem 30-jährigen Krieg.
8. Juli 1784
Am 8. Juli 1784 vernichtet ein Feuer nahezu die Hälfte aller Häuser in Gültstein. Auch Kirche, Rathaus und Schule brennen nieder.
Unwetter, Missernten und Viehseuchen führen zu wirtschaftlicher Not.
1848
Teile der Bevölkerung nehmen an der Revolution 1848/49 teil. Viele wandern nach dem Scheitern des Aufstandes nach Amerika aus.
Einstieg ins 20. Jahrhundert
1900
Um 1900 lässt sich der international renommierte Eisenbahnpionier Otto Kapp, der Erbauer der Bagdad-Bahn, in Gültstein nieder. Er sorgt für die Eisenbahnverbindung zwischen Herrenberg und Gültstein und für den Bau des Gültsteiner Bahnhofs.
1945
Durch die Ansiedelung von Vertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg verändert sich die Bevölkerungsstruktur. Im vormals streng protestantischen Gültstein bekennt sich mittlerweile ein Viertel der Bevölkerung zur katholischen Kirche.
Die Ansiedelung von Industrie und Gewerbe schafft Arbeitsplätze. Die Bevölkerung wächst weiter.
1970
1970 geht Gültstein eine Partnerschaft mit der französischen Stadt Amplepuis im Département Rhône ein, die bis heute aktiv gepflegt wird.
1974
„Das Spiel der Spiele“. Im DFB-Pokal 1974 trafen der TV Gültstein und Borussia Mönchengladbach vor 7000 Zuschauern aufeinander, das Borussia mit 5:0 Toren gewann. Gladbach trat mit allen aktuellen Nationalspielern an. Dies waren: Berti Vogts, Rainer Bonhof, Jupp Heynckes, Uli Stielike, Henning Jensen und Simonson (Dänemark). Dieses Spiel war das bis dahin größte Ereignis in der Vereinsgeschichte.
1975
Im Juli 1975 wird Gültstein in einem sehr umstrittenen Verfahren nach Herrenberg eingemeindet und ist seither einer von sieben Teilorten der großen Kreisstadt.
1990
Anfang 1990 sah man an Garagen, Zäunen, Fenstern, in Gärten, auf den Feldern, in Streuobstwiesen und sogar entlang der gesamten Mauer der Peterskirche Sprüche wie „Willkommen im Dioxinerwartungsland“, „Daimler steckt den Reibach weg – uns bleibt nur der Giftmülldreck“, „PCB und Dioxin rafft die beste Zwetschge hin“. In einer beispiellosen Welle der Solidarität stand ganz Gültstein hinter dem Kampf gegen das Vorhaben der Landesregierung in Person des damaligen Umweltministers Vetter, in unserem neuen Gewerbegebiet an der A81 eine Verbrennungsanlage für den Giftmüll des ganzen Landes zu errichten.Hier ein paar EIndrücke von dieser aufgregenden und aufgeregten Zeit unserer jüngsten Geschichte.“
1999
1999 wird die jahrzehntelang stillgelegte Trasse der Ammertalbahn von Tübingen über Gültstein nach Herrenberg wieder in Betrieb genommen.
Gültstein im 21. Jahrhundert
2000
2000 wird die Gültsteiner Südumfahrung eingeweiht, die eine Verkehrsberuhigung des Ortskerns ermöglicht.
23.09.2017
Bei Sondierungen finden Archäologen jahrhundertealte Artefakte im Gewann Gartenäcker. Objekte aus längst vergangenen Zeiten brachten Testgrabungen im Gültsteiner Gewann Gartenäcker zurück ans Tageslicht – und zwar aus gleich mehreren Epochen der Menschheitsgeschichte. Spezialisten des Landesamts für Denkmalpflege stießen dort, wo ein Baugebiet entstehen soll, bei ihren Sondierungen auf Artefakte aus vorgeschichtlicher, römischer und frühmittelalterlicher Zeit. Zum Bericht
Heute
Heute hat Gültstein rund 3.500 Einwohner und das größte zusammenhängende Gewerbegebiet der Stadt Herrenberg.