Friedemann Binder

1942 in Herrenberg geboren, erlebte Kindheit und Jugend in Gültstein inmitten einer bäuerlich-handwerklichen Großfamilie. Die westschwäbische Mundart des Oberen Gäus ist seine muttersprachliche Heimat. Schriftdeutsch war sozusagen seine erste Fremdsprache. In der “Oberschule” wurde ihm und seinen Schulkameraden aus den Gäudörfern – von schwäbischen Lehrern! – Schwäbisch so nachhaltig abgewöhnt, dass er sich über Schul- und Studienzeit hinweg seiner Muttersprache sogar geschämt hat.
Nach Abitur und Theologiestudium in Tübingen, Zürich und Marburg wurde Friedemann Binder Vikar in Waldstetten, Göppingen und Eislingen; anschließend hat er 6 Jahre in der Württembergischen Vikarsausbildung mitgearbeitet. Erst als Gemeindepfarrer in Wangen und Oberwälden/Dekanat Göppingen ab 1977 hat Friedemann Binder – vor allem bei Hausbesuchen und in der Seelsorge – seine schwäbische Muttersprache wieder ent-deckt. Ab 1979 predigt er gelegentlich in Mundart. Seit 1981 gibt’s regelmäßig “Schwäbische Kirch”, in der nur noch die Lieder und das gemeinsame Vaterunser in der Schriftsprache bleiben. Bei der Übersetzung der biblischen Texte in die Muttersprache gefällt ihm vor allem ihr Bilderreichtum und ihre erzählerische Stärke auf. Von den Besuchern der schwäbischen Kirch wird immer wieder betont, wie sehr das Evangelium in der Muttersprache „Zu Herzen gehe“.
Friedemann Binder ist verheiratet und hat 2 erwachsene Töchter. Die letzten 15 Jahre seiner aktiven Dienstzeit war er Studienleiter der Evangelischen Akademie Bad Boll und hat den Treffpunkt Senior in Stuttgart geleitet. Seit 1994 lebt er in Rechberghausen und ist seit 2006 im Ruhestand.
Am 29. September um 10 Uhr wird in der evangelischen Peterskirche Gültstein eine “Schwäbische Kirch” veranstaltet. Dazu sind Sie alle recht herzlich eingeladen. Anschließend können Sie am Tag des Offenen Ortes sehen was Gültstein alles zu bieten hat.